Wie Du mit Facebook Ads garantiert Deine Zielgruppe erreichst
Facebook Ads sind eine einfache Möglichkeit mit Werbeanzeigen Deine Zielgruppe in den über 2 Milliarden Nutzern von Facebook und Co. genau anzusprechen. Anders als Google Ads (ehemals Google Adwords) dominiert hier nicht ein Keyword, sondern die tatsächlichen Interessen und Vorlieben Deiner Zielgruppe bei der Platzierung der Werbeanzeigen.
Was sind Facebook Ads?
Facebook bietet Dir die Möglichkeit über ein Werbekonto Werbeanzeigen bei Facebook, Instagram, im Messenger oder dem Audience Network zu schalten. Dabei kannst Du alle Einstellungen über ein Tool, den Werbeanzeigenmanager, regeln. Dieser bietet Dir viele Einstellungsmöglichkeiten und kann daher Anfänger und Neulinge auf diesem Gebiet schnell verwirren. Damit Dir das nicht passiert, erklären wir Dir Schritt für Schritt, wie Du am besten vorgehst und welche Fehler du vermeiden solltest. Eine weitere Besonderheit bei Facebook Ads ist neben der Interessenorientierung der soziale Kontext der Werbung, die von Nutzern geliked oder geteilt und so Freunden empfohlen werden kann.
Die sechs Grundelemente von Facebook Ads
Wenn Du über den Werbeanzeigenmanager eine Anzeige schalten möchtest, gibt es sechs Bereiche in denen Du Einstellungen vornehmen kannst und über die Du Dir bereits im Vorfeld Gedanken machen solltest.
Das Werbeziel
Welches Ziel möchtest Du mit Deiner Werbung erreichen? Wonach sollen die Algorithmen der Facebook Ads Deine Anzeigen schalten und verteilen?
Der Werbeanzeigenmanager von Facebook bietet Dir dabei drei Grundkategorien zur Auswahl. Die Ziele aus der Kategorie Bekanntheitsziele gewinnen die Aufmerksamkeit Deiner Zielgruppe und erhöhen Deine Bekanntheit oder Reichweite. Zu Interaktionen mit Dir und Deiner Unternehmensseite kannst Du Deine potentiellen Kunden mithilfe der Erwägungsziele motivieren und die Conversion-Ziele regen zu einer Handlung, wie dem Besuch deines Geschäfts an.
Welches Werbeziel Du auswählst ist entscheidend für die weiteren Auswahlmöglichkeiten die Dir Facebook Ads anbieten und ist von aller wichtigster Bedeutung für den Erfolg Deiner Werbekampagne.
Die Zielgruppe
Es kann ja nicht oft genug erwähnt werden. Die Zielgruppe ist das A und O Deines Marketings. Ohne eine gut definierte Zielgruppe auf welche Du Deine Anzeigen abstimmst, bringen die besten Werbeanzeigen nur wenig.
Bei Facebook Ads hast Du die Wahl zwischen drei verschiedenen Möglichkeiten Deine Zielgruppe zu bestimmen. Du kannst zum einen die Core Audience wählen, bei der Facebook auf seine eigenen gesammelten Daten zurückgreift und Du die Zielgruppe über Angaben wie Region, Alter, Geschlecht, Interessen und ähnliches definierst. Die Custom Audience greift auf Dir bereits bekannte Kundendaten zum Beispiel aus Kontaktlisten oder den Besuchern Deiner Website zu und ermittelt daraus Deine Zielgruppe. Um auf die Website-Besucher zugreifen zu können, bietet es sich an Facebook Pixel in Deiner Website einzubetten. Als letzte Möglichkeit steht Dir die Lookalike Audience zur Verfügung. Hierbei wählst Du aus Deinen bestehenden Followern, Fans oder Besuchern die aktivsten aus. Facebook Ads wird nun anhand ihrer Daten eine Zielgruppe erstellen, die Deinen bisherigen Kunden ähnlich ist, sich aber nicht vollständig mit ihnen überschneidet.
Die Platzierung
Deine Anzeige kann in den vier Kanälen Facebook, Instagram, dem Messenger und dem Audience Network geschaltet werden. Du hast die Möglichkeit hierbei auf die Erfahrungswerte von Facebook Ads zurückzugreifen und die Einstellungen bei dem, auf Deine Werbeziele abgestimmten, Vorschlag beruhen zu lassen. Je besser Du dich mit Facebook Ads auskennst, desto leichter wird es Dir jedoch fallen, diese Einstellungen anzupassen. Je nach Art Deiner Anzeige können bestimmte Platzierungen nachteilig sein, da die Anzeige dort nicht richtig angezeigt wird, oder Deine Zielgruppe sie gar nicht sieht. Die Platzierungen unterscheiden nämlich nicht nur zwischen den vier Kanälen, sondern unterteilen diese weiter. So ist es beispielsweise möglich bei Facebook eine Anzeige in die rechte Spalte zu schalten oder in Instant Articles. Das eine ist nur über dem Computer zu sehen, das andere nur mobil über Smartphone oder Tablet. Bevor Du bei den Platzierungen also etwas änderst überleg Dir gut, welche Auswirkungen es haben könnte.
Das Budget
Natürlich schaltet Facebook Deine Werbung nicht aus lauter gutem Willen, sondern möchte dafür Geld. Das Preissystem für Facebook Ads gestaltet sich im ersten Augenblick jedoch sehr unübersichtlich. Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Varianten unterscheiden, die »klassische« Auktion und die Variante Reichweite und Frequenz.
In der Auktion legst Du ein Tages- oder Laufzeitbudget fest, das Du für die Anzeige ausgeben möchtest. Beim Tagesbudget wird nun geprüft, ob ein Nutzer berechtigt ist Deine Anzeige zu sehen. Diese Berechtigung bekommt er zum Beispiel dadurch, dass er Deiner Zielgruppe angehört. Nun startet die Auktion. Teilnehmer dieser Auktion sind die Werbeanzeigen, welche um den Zuschlag konkurrieren. Gewinner der Aktion ist die Anzeige mit dem größten Gesamtwert. Dein Tagesbudget legt fest, wie viel Geld Du am Tag maximal ausgeben möchtest. Das Gebot gibt an, wie viel Du bereit bist für die einzelne Einblendung zu bezahlen. Der Gesamtwert der Anzeigt setzt sich jedoch nicht nur aus dem Gebot zusammen. Eine viel größere Rolle spielt dabei die Qualität und Relevanz. Eine Anzeige mit guter Bildqualität, die bereits mehrfach geklickt oder geteilt wurde, kann einen höheren Gesamtwert erreichen, als eine Anzeige mit höherem Gebot aber schlechter Qualität und negativem Feedback.
Bei der Variante Reichweite und Frequenz, kannst Du Deine Zielgruppe so wie Du es willst, zu einem Festpreis erreichen. Diese Möglichkeit ist im Durchschnitt jedoch teurer als die Auktion. Damit Du auch bei der Auktion nicht mehr Geld ausgibst, als Du möchtest, kannst Du neben den Tages- und Laufzeitbudgets auch Limits für Deine Anzeigen, die ganze Kampagne oder Dein Werbekonto einrichten.
Das Format
Das wichtigste an der Anzeige selber ist natürlich ihr Inhalt. Du kannst bei Facebook Ads Fotos, Videos, aber auch kleine Spieledemos in Deiner Werbung veröffentlichen. Dabei hast Du die Wahl zwischen Foto Ads, Video Ads, Story Ads, Messenger Ads und Playable Ads. Die Inhalte können nicht nur in einfacher Weise dargestellt werden, sondern über Carousel Ads, Slideshow Ads und Collection Ads. So kann man bei Carousel Ads bis zu 10 Bilder oder Videos in eine Anzeige integrieren, die vom Nutzer interaktiv durchgeschaltet werden können. Slideshows ermöglichen videoähnliche Anzeigen, die auch bei schlechter Internetverbindung abgerufen werden können und Collection Ads erlaubt es dem Nutzer durch ein interaktives Schaufenster zu blättern. In Sammlungen kann ein Foto oder Video in den Vordergrund gestellt werden und von weiteren Inhalten, wie Produktbildern im unteren Bereich der Anzeige ergänzt werden. Du hast also eine Fülle von Möglichkeiten Deine Inhalte in der bestmöglichen Weise zu präsentieren.
Die Bestellung aufgeben
Ist alles eingestellt, der Inhalt ausgewählt und das Budget festgelegt, muss die Bestellung nur noch aufgegeben werden. Hierbei kannst Du bei Facebook Ads die Abrechnung auswählen. Zahlst Du pro Klick (CPC – Costs per Click) oder pro Tausend Einblendungen (CPM – Costs per Mille). Zahlen kannst Du übrigens über Kreditkarte oder PayPal und in Deutschland auch mit Lastschrift. Zu Beginn werden Dir wahrscheinlich viele kleine Rechnungen gestellt, dieser maximale Rechnungsbetrag wird jedoch schnell ansteigen.
Vor- und Nachteile von Facebook Ads
Wie jede andere Werbeplattform haben auch Facebook Ads Vor- und Nachteile. Diese können sich je nach Projekt etwas unterscheiden und einen anderen Stellenwert annehmen. Im Folgenden kommt jedoch zunächst eine kurze Übersicht der wichtigsten Vorteile und Nachteile.
Vorteile:
- Genaue Zielgruppen Ansprache möglich
- Mehrere Anzeigen können leicht aufeinander abgestimmt werden
- Du kannst bereits bekannte und ganz neue Kontakte erreichen
- Es gibt kaum Streuverluste
- Die Reichweite ist sehr hoch
- Anzeigen können von Freunden direkt weiterempfohlen werden
- Dein Logo wird auch ohne eine Interaktion wahrgenommen
- Interessen nicht Keyword optimiert
- Du kannst schon mit einem kleinen Budget viel erreichen
Nachteile:
- Nutzer haben keine direkte Kaufabsicht
- B2B ist schwer umsetzbar
Facebook Ads für Anfänger – eine Strategie
Facebook Ads bestehen aus einer Kampagne, die sich in Anzeigengruppen unterteilt in denen die verschiedenen Anzeigen eingegliedert werden. Jede dieser Ebenen bietet Dir verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Für eine Kampagne kannst Du zum Beispiel ein maximales Ausgabenlimit einstellen und das Ziel der Kampagne definieren. Für die Anzeigegruppen kannst Du unter anderem ein gesondertes Budget, den Zeitplan, das Optimierungsziel, die Zielgruppe und die Platzierung einstellen. In der Anzeige direkt kannst Du eine Verknüpfung zu Deinem Facebook-Konto oder Deiner eigenen Website einrichten. Du suchst ein Format aus, den Inhalt und den Text der Anzeige. An dieser Stelle kannst Du auch einen Call-to-Action-Button auswählen, der unten in der Anzeige zu sehen sein wird.
Bevor Du nun damit beginnst Werbung zu schalten und Produkte oder Dienstleistungen mit Hilfe von Facebook zu verkaufen, solltest Du dir zunächst eine Fanbasis von echten aktiven Nutzern aufbauen. Das funktioniert am besten indem Du Deinen Fans oder Followern einen Mehrwert auf Deiner Seite anbietest. Auch wenn Du später verkaufst sollten 80% des Content einen Mehrwert bieten. Bette auch gleich Facebook Pixel in Deine Website mit ein, damit Du die Möglichkeit bekommst Custom Audience und Lookalike Audience zur Zielgruppendefinition zu verwenden.
Schritt 1: Das Ziel festlegen
Wie bereits beschrieben bieten Dir Facebook Ads elf Werbeziele an, die in die drei Gruppen gegliedert sind. Überleg Dir gut was Du mit Deiner Anzeige erreichen willst. So solltest Du besser keine Like-Ads schalten. Für dasselbe Geld kannst Du viel mehr erreichen indem Du die Reichweite Deiner Posts oder Deiner Anzeigen erhöhst.
Schritt 2: Die Zielgruppe definieren
Bevor Du über Werbeanzeige nachdenkst solltest Du überprüfen, ob Deine Zielgruppe überhaupt bei Facebook, Instagram und Co. aktiv ist. Das geht zum Beispiel indem du schaust, ob und wie stark Deine Konkurrenten in diesen Medien aktiv sind. Ist Deine Zielgruppe auf Facebook aktiv und du konntest dir bereits eine Fangemeinde aufbauen, verwendest Du am besten die Lookalike Audience auf der Basis Deiner aktivsten Nutzer oder Du verwendest Die Daten, die Du mithilfe vom Facebook Pixel gesammelt hast, um eine Zielgruppe zu definieren. Du solltest aber auf jeden Fall darauf achten, dass Deine Zielgruppe mehr als 1000 Personen umfasst. Sind es weniger kann Facebook Probleme mit der Anzeigenschaltung bekommen. Bist Du Dir unsicher, kannst Du auch eine Anzeige für verschiedene Zielgruppen schalten und vergleichen, welche bessere Werte erreicht.
Schritt 3: Die Platzierung
Als Anfänger solltest Du am besten die Einstellungen von Facebook Ads zur Platzierung so lassen, wie sie sind. Nur wenn Du schon weißt, dass Deine Anzeige falsch angezeigt oder nicht gesehen werden würde ändere die Platzierungseinstellungen.
Schritt 4: Der Inhalt
Egal ob Bilder oder Videos, auch für Facebook Ads muss die Qualität stimmen! Benutze nie schlechte, pixelige Fotografien oder unscharfe, verwackelte Filme. Keiner schaut sich ein schlechtes Bild oder Video an. Fotos sollten eine maximale Größe von 1200 x 628 Pixel nicht überschreiten. Deine Inhalte sollten auf jeden Fall zu Deinem Placement und zu Deinem Corporate Design und Deiner Corporate Identity passen. Auch mit dem Text musst Du vorsichtig umgehen. Mehr als 20% des Bildes sollte nicht mit Text bedeckt sein. Zwar gibt es keine steife Regelung mehr, aber zu viel Text kann noch immer die Ausspielung Deiner Werbung behindern. Am besten beachtest Du die Hinweise im Ads Guide den Facebook zur Verfügung stellt und überprüfst nachdem Schalten der Anzeige den Relevance Score im Werbeanzeigenmanager. Dieser gibt Dir einen ersten Hinweis darauf, wie »gut« Deine Anzeige ist. Am besten schaltest Du mehrere Anzeigen mit leicht veränderten Motiven oder Texten, um herauszufinden, welche Deiner Zielgruppe besser gefällt. Solltest Du Deine eigene Website in der Anzeige verlinken achte darauf, dass Deine Website gut gestaltet ist und du eine Landingpage schaltest.
Schritt 5: Das Budget
Wenn Du für Deine Facebook Ads ein Tagesbudget verwendest, wird Deine Anzeige gleichmäßiger ausgespielt. Achte unbedingt darauf, dass Du Dir ein Budgetlimit festlegst und es auch im Werbeanzeigenmanager einträgst. Schalte Deine Werbeanzeige am besten erstmal für eine kürzere Zeit, beobachte die Daten, optimiere Deine Anzeige und verlängere sie, wenn sie gut läuft. Einen guten Anhaltspunkt über die Kosten deiner Anzeige bieten dir Durchschnittwerte der Anzeigenkosten in verschiedenen Branchen. Die durchschnittlichen Kosten pro Klick (CPC) liegen in den USA zwischen 0,45 $ und 3,77 $.
Schritt 6: Optimieren
Hast Du Deine ersten Werbeanzeigen geschaltet, beobachte ihren Fortschritt genau. Suche immer nach Möglichkeiten die Anzeigen zu optimieren und teste verschiedene Variationen. Stück für Stück wirst Du Dich so den besten Einstellungen und Inhalten annähern. Achte aber darauf, dass Du ein und dieselbe Anzeige nicht länger als maximal einige Wochen geschaltet lässt.
Häufige Fehler bei der Nutzung von Facebook Ads
Zuletzt noch eine Checkliste mit der Du die häufigsten Fehler bei Facebook Ads vermeiden kannst:
- Wähle das richte Ziel
- Folge den Empfehlungen für Kampagnentyp und Werbeziel
- Folge den Formatempfehlungen, damit Dein Post auch zum Ziel passt
- Wird deine Kampagne nicht ausgeliefert, überprüfe Zielgruppe und Gebotsstrategie
- Lasse Kampagnen nicht zu lange laufen und nicht mit zu kleinen Zielgruppen, sonst werden sie immer teurer
- Deaktiviere Kampagnen nicht zu schnell. Facebook braucht mindestens 50 Klicks, um die Ausspielung zu optimieren
- Deine Website muss toll sein, wenn Du auf sie verlinkst
- Schalte eine Landingpage, wenn Du auf Deine Website verlinkst
- Schalte nicht mehrere Kampagnen deren Zielgruppen sich überschneiden, Du machst Dir nur selbst Konkurrenz und treibst den Preis hoch
- Wähle als Anfänger immer die automatische Platzierung
- Seltsame Kommentare und Likes kannst Du vermeiden, wenn Du bei der Zielgruppe Deutschland und deutschsprachig einstellst
- Nutze bei kleinen Zielgruppen die Lookalike Audience
- Stelle mehrere Anzeigen in eine Anzeigengruppe, damit Du die Möglichkeit zur Optimierung bekommst (etwa 4 Anzeigen pro Gruppe)
- Beachte die 20%-Regel für Texte
- Schau in den Ads Guide
- Testen, testen, testen
Nun weißt Du alles um Deine ersten Schritte mit Facebook Ads zu wagen. Wir wünschen Dir viel Erfolg und sind auf Deine Ergebnisse gespannt. Hinterlasse uns einen Kommentar, wenn Dir der Beitrag gefallen hat.