Ist Design Geschmackssache ?
Oft kommt in einer Diskussion über ein Design die Bemerkung: „Das ist doch Geschmackssache." Für einen Endkunden ist diese Aussage sicher treffend, denn er wägt ab, ob ein Produkt ihm gefällt und seinem eigenen Geschmack entspricht. Hier ist der Kunde König und hat das Privileg seinen „Geschmack" auszuleben. In diesem Zusammenhang ist Geschmack ein subjektives Empfinden, das von verschiedenen Faktoren wie Erfahrungen, Kenntnissen und dem sozialen Umfeld abhängt. Für einen Designer und seinen Kunden ist die Beurteilung eines Designs abhängig von objektiven Faktoren wie Zielgruppe, Medieneinsatz, Funktionalität, Material, Benutzerführung und den Kosten. Ein guter Designer versteht es Entwürfe unter Einbezug dieser Faktoren zu gestalten.
Inwieweit kann ein Kunde jedoch ein gutes Design beurteilen? Bei der Entwurfsdiskussion mit dem Kunden ist es wichtig, dass ein nehmen-und-geben stattfindet, d.h. der Designer hört sich die Meinung und das Empfinden des Kunden an und nimmt diese Beurteilung in der Weiterentwicklung der Entwürfe wieder auf, oder der Designer gibt mit seiner Fachkompetenz eine gute Begründung und Erklärung ab, so dass der Kunde den Entwurf versteht und auch annimmt.
Designer lernen in ihrer akademischen Ausbildung gewissen Gestaltungstechniken und Regeln, die eine optimale Harmonie von Farbe, Form, Typografie, Bild, Gestaltungsraster, usw. bewirken. Außerdem lernen sie, und dieses ist ein wichtiger Faktor zu diesem Thema, wie das Sehen geschult wird und nicht wie man den Geschmack schult. Professionelle Designer können daher bei einer Beurteilung den eigenen Geschmack ausblenden und sind in der Lage für unterschiedliche Zielgruppen zu gestalten.
Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass es Geschmack als subjektives Empfinden an sich gibt, er sich aber in Bezug auf eine Design Beurteilung von gut oder schlecht und richtig oder falsch, von geschulten Designern ausblenden lässt. Fazit: Vertrauen Sie uns Designern.