Moodboard erstellen - So findest Du Inspiration für Dein Design
Moodboards oder auch »Stimmungstafeln« sind eine einfache und effektive Möglichkeit, Emotionen, Stimmungen und abstrakte Begriffe greifbar und kommunizierbar zu machen. Dabei handelt es sich bei einem Moodboard im Wesentlichen um eine Art Collage, die vor dem eigentlichen Design-Prozess angelegt wird. In dieser Collage werden Bilder, Texte, Materialen und vieles mehr zusammengestellt.
Was bringt Dir ein Moodboard?
Bevor wir dazu kommen, was genau ein Moodboard ist und wie Du eines erstellen kannst, betrachten wir, wozu ein Moodboard eigentlich gut ist. Das Moodboard wird zu Beginn des Design-Prozesses erstellt. Es eignet sich super dazu, Konzepte zu erarbeiten und erste Vorschläge vorzustellen. Dabei ist es egal, ob Du für Dich selbst Deine Markenidentität bestimmen willst, Deine Marke einem Designer vorstellen möchtest, oder selber der Designer bist, der seine ersten Ideen erklären will. In jedem Fall erleichtert das Moodboard die Kommunikation. Schließlich verknüpfen wir mit einer bestimmten Marke so viel mehr, als wir mit einfachen Worten ausdrücken können. Dort, wo uns die Sprache nicht weiterführt hilft uns das Moodboard. Es fängt Stimmungen, Gefühle und Ideen ein. Hast Du erstmal ein Moodboard erstellt, kannst Du es als Anleitung für den weiteren Weg nehmen, den Du mit Deiner Marke zurücklegst. Im Moodboard konzentriert sich Deine Markenidentität und es führt Dich immer wieder zu diesem wichtigen Kernelement zurück. Da es schnell und einfach erstellt werden kann, lohnt es sich auf jeden Fall, dieses ausdrucksstarke Mittel zu nutzen. Die folgenden vier Punkte geben kurz den wichtigsten Nutzen eines Moodboards wieder:
Inspiration
Das Moodboard gibt Dir Antworten auf die Frage: Wer bin ich? Es stellt alles dar: Deine Unternehmensmerkmale, Deine Vision, Identität und die Emotionen, welche Deine Marke vermitteln soll. So bleiben diese wichtigen Punkte immer im Focus Deiner Gestaltungen.
Bestätigung
Hast Du bereits eine Antwort darauf gefunden, wer Du bist, so hilft dir das Moodboard diese Erkenntnis zu festigen. Es bestätigt Dich und hilft Dir, die Werte und Konzepte, die dahinter stehen, greifbar zu machen und in Dein Design mit einfließen zu lassen.
Führung
Das Moodboard steht am Anfang der Arbeit. Alle weiteren Gestaltungsschritte bauen darauf auf. So bietet dir das Moodboard eine gute Anleitung für die Entwicklung von Logo, Website und vielem mehr. Es hilft Dir dabei, dich auf das Wesentliche zu fokussieren und spätere Projekte zu verwirklichen.
Kommunikation
Ohne das Moodboard wird es schwer, Deine Marke anderen gegenüber zu kommunizieren. Es sorgt dafür, dass jeder Deine Marke und die Vision dahinter versteht. Es ist die perfekte Präsentationshilfe.
Moodboards – von Hand oder am PC
Ursprünglich wurden Moodboards von Hand erstellt. Unterschiedlichste Materialien wurden gesammelt und an Wände gepinnt, oder auf Tafeln geklebt. Mittlerweile lässt sich ein Moodboard auch am PC oder Online erstellen, doch es lohnt sich auch der Blick auf die händische Methode.
Moodboard als Collage per Hand erstellen
Alles was man braucht, um ein Moodboard von Hand zu erstellen findet sich in einem normalen Büro. Schere, Kleber, Stecknadeln und natürlich einen großen Karton oder eine leere Wand. Dazu brauchst Du natürlich noch Material. Alte Kataloge, Fotos, Farbfächer, Stoffproben, eigentlich kannst Du alles verwenden, was Dir passend erscheint. Versuche doch auch mal Dein Moodboard am Boden zu erstellen, so kannst Du auch Dinge wie Tassen oder Lebensmittel im Original mit einbeziehen. Am Schluss machst Du ein Foto von dem Ganzen und fertig! Klassisch sind jedoch Moodboards auf starken Pappen oder Schaumstoffplatten. Ein Vorteil dieser händischen Art ein Moodboard zu erstellen, ist unter anderem die Haptik. Verwendest Du Stoffe oder andere Materialien bietet Dir das analoge Moodboard die einzigartige Möglichkeit das Ganze zu berühren. Eine Möglichkeit, die Dir bei einem digitalen Moodboard nicht zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist es möglich, dass sich während der Erstellung eine kreative Eigendynamik entwickelt, die zu ganz neuen Ansätzen und Ideen führen kann. Problematisch ist bei diesen Moodboards allerdings der Transport. Ganze Wände lassen sich nicht einfach mal zu einer Präsentation mitnehmen und auch bei großen Kartons können Probleme auftreten. Natürlich lässt sich ein solches Moodboard einfach fotografieren, doch dadurch geht wieder die Haptik verloren.
Digitale Moodboards erstellen
Eine einfache Möglichkeit, Moodboards zu erstellen, ohne hinterher die Tapete voller Löcher oder die Hände verschmiert mit Kleber zu haben, ist als digitales Medium. Bilder lassen sich einfach im Internet finden und mit fast jedem Grafikprogramm zusammenfügen. Eine ganze Reihe von Webseiten und Onlinediensten bieten darüber Angebote zum Erstellen eines Moodboards an. Um Bilder oder Ideen zu finden, eignet sich besonders Pinterest, aber es gibt noch viele weitere Möglichkeiten, ohne viel Aufwand an Materialien zu gelangen. Auch wenn Du in diese Art von Moodboard keine Stoffe oder strukturierten Materialien einbeziehen kannst, so gibt es doch ausreichend Abbildungen davon, die Du verwenden kannst. Die Vorteile das Moodboard digital zu erstellen liegen auf der Hand – es geht schneller und das Ergebnis kann problemlos transportiert und geteilt werden.
Erstelle dein Moodboard
Zunächst einmal brauchst Du Material. Das können Bilder, Texte, Buchstaben, Texturen, Farben und vieles mehr sein. Bei der Auswahl dieser Materialien solltest Du vier Punkte beachten:
Balance
Was am Ende auf Dein Moodboard kommt, sollte genau ausdrücken, für was Deine Marke (oder für was du das Moodboard erstellst) steht. Daher ist es zu empfehlen, zu Beginn mit einer größeren Menge an Materialien zu starten und nach und nach das auszusortieren, was nicht zu den von Dir gesetzten Kriterien passt. So erhältst Du am Ende eine konzentrierte, ausdrucksstrake Sammlung.
Zielgruppe
Frag Dich bei jeder Auswahl die Du triffst, wer Deine Zielgruppe ist. Was gefällt ihr? Was interessiert sie? Was erregt ihre Aufmerksamkeit? Ist Deine Zielgruppe männlich und zwischen 18 und 25 Jahre alt, so werden sie mit Sicherheit andere Bilder, Schriften, etc. ansprechen, als eine Zielgruppe, die aus 60- bis 70-jährigen Damen besteht. Das Moodboard gibt Dir hier eine einfache Möglichkeit, die Grundlage für die spätere Bildsprache zu entwickeln.
Emotionen
Was auch immer Du am Ende auswählst, muss die richtigen Emotionen transportieren. Jene Emotionen, die Deine Marke repräsentieren sollen. Dazu könnte zum Beispiel Mut, Stärke, Entschlossenheit, aber auch Wärme, Sanftheit, Liebe zählen. Nachdem Du Materialien gefunden hast, von denen Du denkst, dass sie Deine Zielgruppe ansprechen würden, überleg als nächstes, ob sie auch diese Emotionen übermitteln.
Konsequenz
Denk immer daran, dass das Moodboard dir dabei helfen soll Deine Marke genauer zu bestimmen. Es geht nicht darum, Deine eigenen Vorlieben abzubilden. Beachte also bei jeder Auswahl die Du triffst, wie sie zur Zielgruppe und zur Emotionalität passt, die das Ergebnis vermitteln soll.
Nun hast du eine Menge darüber gelesen, wie du an die Auswahl der Materialien herangehen solltest. Doch was steht Dir überhaupt zu Auswahl? Was lässt sich womit ausdrücken? Darauf sollte Dir der nächste Abschnitt einige Antworten und Anregungen liefern können.
Bilder
Bilder machen meist den Hauptteil eines Moodboards aus. Du hast die freie Wahl zwischen klassischen Fotos, Illustrationen, angesagten Bildern, Zeichnungen, aber auch eigenen Fotografien. Bildliche Darstellungen eignen sich besonders gut, um abstrakte Begriffe in Form von visuellen Metaphern darzustellen. Um Schnelligkeit auszudrücken, eignet sich zum Beispiel ein Bild von einem Auto, Wildheit könnte durch einen Tiger dargestellt werden. Durch die Art der Darstellung kann auch ein klassisches oder modernes Gefühl erzeugt werden. Verwendest Du in deinem Moodboard beispielsweise klassische Darstellungen wie von de Goya, so vermittelt es etwas ganz anderes, als etwa ein Bild von Munch.
Farben
Farben spielen natürlich auch in den Bildern eine Rolle, aber sie können auch selbstständig Emotionen übermitteln. Versuche Farben zu finden, die den emotionalen Gehalt deiner Marke ausdrücken. Sollten deine Farben besser warm sein oder kalt? Gedeckt oder kräftig? Hell oder dunkel?
Worte
Einzelne Worte und Zitate können Stimmungen und Ideen weitertragen, aber nicht nur der Inhalt des geschriebenen Wortes ist wichtig, sondern auch die Schriftart, in der es geschrieben wurde. So wirkt ein Text, der in einer Serifenschrift gesetzt ist viel professioneller, als ein Text der nur aus Kleinbuchstaben besteht und dadurch viel zwangloser daherkommt.
Texturen
Auf Texturen sind wir schon weiter oben einmal zu sprechen gekommen. Sie besitzen eine gewisse Haptik und können auch darüber bestimmte Gefühle übermitteln. Auch wenn Du nur eine Abbildung von einer Struktur verwendest, kann diese Dich inspirieren oder zum Nachdenken anregen. Die große Allgemeinheit der Texturen lässt sich in eine Vielzahl von Gruppen untergliedern, die eine ganz eigene Wirkungen erzeugen. Organische Formen stehen für Gelassenheit und Ruhe, wiederholte Muster können visuelle Energie und Bewegung darstellen
Zu guter Letzt
Und nun, wo Du alle Materialen zusammenhast und Deine Auswahl steht, fehlt nur noch das Letzte. Das Moodboard muss zusammengesetzt werden. Am besten ist es, die wichtigsten Themen durch große Bilder darzustellen, die von kleinen Bildern unterstützt werden. Insgesamt sollte man zunächst bei der allgemeinen Stimmung anfangen und sich dann weiterarbeiten zu den Details. Eine geordnete Struktur des Moodboards ist nicht zwingend erforderlich, viel mehr hängt es auch hier damit zusammen, was Du vermitteln möchtest.
Moodboard in aller Kürze
Das Moodboard ist viel mehr als eine schlichte Präsentationshilfe. Es ist die Visualisierung einer Idee. Die kommunikative Grundlage Deiner weiteren Gestaltung. Die Erinnerung an den Kern Deiner Marke. Das Erstellen eines Moodboards bereitet nicht nur viel Freue und fördert kreative Ideen zu Tage, Du bekommst damit auch ein Werkzeug an die Hand, das für Dich noch lange hilfreich sein wird.
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